Knives Out – Mord ist Familiensache
von Rian Johnson
USA 2019, 130 min
FSK ab 12 Jahren
SA 10. Oktober 17:00 Uhr: OmU
Nur wenige Minuten braucht „Knives Out – Mord ist Familiensache“, um diese klassische Ausgangssituation zu etablieren. Doch die sofortige Vertrautheit des Szenarios ist so heimelig wie trügerisch, denn Autor und Regisseur Rian Johnson hat das Erzählprinzip des Whodunit gründlich entstaubt und überrascht im Verlauf des Films mit gleich mehreren unerwarteten Wendungen.
Die dürfen hier selbstverständlich nicht verraten werden, nur so viel: Johnson erfindet das Spiel nicht neu – dafür mag er es offenkundig auch viel zu sehr -, aber er legt die Regeln erfrischend neu aus. Und auch wenn der Plot seines Krimis hochkonstruiert ist, so entfaltet er sich doch mit müheloser Eleganz und bleibt selbst in den wahnwitzigsten Momenten der Tätersuche plausibel.
Vor allem aber macht es einfach Mordsspaß, der flott dahinschnurrenden Handlung zu folgen.
(David Kleingers – Der SPIEGEL)
Zum Genre gehört selbstverständlich, dass man von der Handlung nicht viel verraten kann, ohne das Sehvergnügen zu beeinträchtigen. Standesgemäß beginnt der Film mit der Entdeckung einer Leiche: Die Hausangestellte Fran (Edi Patterson) findet ihren Arbeitgeber, den Bestseller- und Krimiautor Harlan Thrombey (Christopher Plummer) in seinem Arbeitszimmer, der Dachstube seiner prächtigen Villa, auf dem Diwan liegend, mit durchgeschnittener Kehle. Es sieht nach Suizid aus. Dabei hat Thrombey am Abend zuvor noch frohgemut im Familienkreis seinen 85. Geburtstag gefeiert. Eher als Routinehandlung nimmt sich Detective Elliot (Lakeith Stanfield) die einzelnen Familienmitglieder vor, um Klarheit über Thrombeys letzte Stunden zu schaffen. Wobei der Zuschauer genauso wie ein gewisser, im Hintergrund mitlauschender Privatermittler namens Benoit Blanc (Daniel Craig) schnell zu dem Schluss kommt, dass hinter Thrombeys Tod wohl mehr steckt als vermutet.
(Barbara Schweizerhof – Die ZEIT)