Con Brio Sinfonieorchester
Weiter Bogen – Das Sinfonieorchester Con Brio spielt Schumann und Gershwin
Das Sommerprogramm des Würzburger Sinfonieorchesters Con Brio schlägt einen weiten sinfonischen Bogen – von der deutschen Romantik bis in die jazzdurchwirkten Klangwelten der amerikanischen 30er Jahre. Im ersten Teil des Konzertes sind die Manfred-Ouvertüre und das Konzert für Violoncello und Orchester von Robert Schumann zu hören, nach der Pause erklingt ein Medley aus George Gershwins Oper Porgy and Bess, in dem die bekanntesten Melodien des Bühnenwerkes zu einem Symphonic Picture zusammengestellt sind. Den Solopart im Schumann-Konzert übernimmt die Cellistin Milena Ivanova. Die Leitung des Abends liegt in den bewährten Händen von Professor Gert Feser. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen sowie bei Reservix.
George Gershwin schrieb 1935 mit „Porgy and Bess“ die erste eigenständige Oper Amerikas. In weltberühmt gewordenen Nummern wie „Summertime“ oder „I Got Plenty o’Nothin“ führt er die Zuhörer in die legendäre Catfish Row von Charleston. Dort spielt sich im Bettler- und Verbrechermilieu des Hafenviertels ein Operngeschehen ab, das nach kontinentaleuropäischen Begriffen wohl am ehesten der Stilrichtung des Verismo zuzuordnen wäre. Nach Gershwins Tod arrangierte sein Freund Robert Russell Bennet 1942 aus dem Material der Oper ein „Symphonic Picture“, das in seiner kompositorischen Geschlossenheit und farbigen Instrumentierung längst ebenso wie die Oper zu einem Aushängeschild der amerikanischen Orchestermusik geworden ist.
Robert Schumanns „Conzertstück für Violoncell mit Begleitung des Orchesters“ verweist schon mit seinem Titel auf eine Besonderheit des Werkes: Es ist nämlich in einem Stück angelegt und spiegelt so die romantisch-ganzheitliche Grundstimmung des Komponisten bereits im formalen Duktus. In weiten Bögen kann der Solist die Schönheit des Celloklanges zeigen und dabei ohne Worte eine Geschichte mitteilen, die „wie eine alte Märchenerzählung aus der Vergangenheit in die Gegenwart herüberklingt“ (Irmelin Bürgers).
Die Ouvertüre der Schauspielmusik zu „Manfred“, einem dramatischen Gedicht des englischen Literaten und Freiheitskämpfers Lord Byron, entstand in den Jahren 1848 – 1851 in Dresden und Düsseldorf. Schumann wollte darin mit musikalischen Mitteln „das gewaltige Zeugnis höchster Dichterkraft den Menschen vorführen“. So wurde die Ouvertüre zu einem tiefen Psychogramm des Titelhelden Manfred, eines in Selbstzweifel und Schuld verstrickten Menschen, der sich am Ende seines Lebens jedoch als starkes Ich behauptet und bewährt.
Fotocredit: Mike Meyer